40 Jahre Toskana-Gruppe
Im Winter 1979/80 lernten sich Ina Weber, Bernhard Collien und Philipp Grieb bei Akt-Abenden der Münchener Volkshochschule in einem Schwabinger Gymnasium kennen. Nach den Übungen im figürlichen Zeichnen, kehrten sie regelmäßig in einem Restaurant in der Umgebung ein und stellten gemeinsame Interessen in der bildenden Kunst fest. Bernhard Collien malte damals die surrealen Landschaften seiner Grenzland-Serie, Ina Weber, mit Erfahrung im Modezeichnen, zeichnete vor allem gekonnte figürliche Darstellungen, Philipp Grieb suchte nach mehreren Jahren Malerei in einer engagierten Gruppe, die Hugo von Habermann leitete, neue Anregungen. Bald stieß Philipp Reisacher zu dem Trio, der damals schon mit Bernhard Collienbefreundet war. Der gelernte Kirchenmaler setzte ganz auf die bildende Kunst und präsentierte erfolgreich seine sorgfältig in Öl und im Stil der Münchener Schule gemalten Landschaften, auf der Leopoldstraße und in regelmäßigen Ausstellungen in seinem Schwabinger Atelier.
Private Treffen zum figürlichen Zeichnen und Wochenendausflüge folgten. Weitere künstlerisch interessierte Freundinnen und Freunde, wie Conny Schäfer-Koch, fanden sich bei gemeinsamen Mal- oder Zeichenabenden ein.
Im September 1982 kam es dann erstmals zu Malwochen in der Villa Renata, in schöner Lage auf einem Hügel an der Via Piana nahe Lucca, mit Blick auf die vier Kilometer entfernte Renaissancestadt Lucca. Mehrere Aufenthalte in diesem herrschaftlichen Anwesen mit schönem Garten und unvergleichlichem Blick folgten in den nächsten Jahren bis 1994. Dazwischen gab es Malwochen näher am Meer, in Camaiore in der Villa Rosa (1988) und in der Villa Rosina (1991) in Corsanico, hoch über Camaiore.
Unvergesslich bleiben die Wochen in einem Landschloss im umbrischen Sarteone, dem Palazzo di San Piero, der mit seinem Turm, dem großzügigen Innenhof, Säulengang und umlaufender Galerie an eine Ritterburg erinnerte, was vor allem die mitgereisten Kinder begeisterte (1992). Inklusive der Kinder war die Teilnehmerzahl auf 16 angewachsen. Ein parkähnlicher Garten bot schattige Plätze für die Maler und Spielwiesen für die Urlauber.
Ende der 1990er Jahre wurde La Cappella bei Montebello/Camaiore zum favorisierten Domizil der Malwochen. Helga Hornung, Philipp Reisacher und Philipp Grieb bilden heute den festen Kern und sind regelmäßige und produktive Teilnehmer. Viele Bilder sind in diesen Wochen entstanden, mit lokalen Motiven, mitgebrachten Ideen oder abstrakten Kompositionen. Wechselnde Gäste und urlaubende Freunde stoßen dazu. Das malerische Anwesen auf einem Olivenhügel mit annähernd 1000 Olivenbäumen, mit verwinkelten Gebäuden und Fernblick sowie die kleinen Dörfer ringsum bieten viele Motive für Maler und Zeichner.
Ein Swimmingpool mit Liegewiese erlaubt Entspannung und Erfrischung an heißen Tagen. Die Strände der ligurischen Küste sind nur 9 km entfernt.
Die Gastgeber sind Freunde geworden, schätzen die künstlerischen Aktivitäten und laden gerne am letzten Abend lokale Freunde und Gäste zu einer Finissage und Abschiedsparty ein. (Philipp Grieb)
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